Interview mit Patrick Verkuijlen, Geschäftsführer von Movianto Benelux
Patrick Verkuijlen blickt auf eine bemerkenswerte Logistik-Karriere zurück, insbesondere in den Bereichen Pharma und Gesundheitswesen, aber auch in den Bereichen hochwertiger und medizintechnischer Lieferketten. Er hat dazu beigetragen, dass Movianto heute als führender Anbieter von Logistik- und Lieferkettenlösungen im Gesundheitswesen gilt, insbesondere durch den Ausbau der Beziehungen von Movianto zu internationalen Kunden außerhalb Europas. In diesem Interview spricht Patrick über seinen Karriereweg, die einzigartigen Dienstleistungen von Movianto Benelux und die neuesten Trends in der Logistikbranche für das Gesundheitswesen.

Können Sie uns etwas über Ihren beruflichen Werdegang und Ihre Erfahrungen in der Logistik erzählen?
Patrick Verkuijlen: Meine Karriere begann direkt nach Abschluss meiner Ausbildung, als ich bei FedEx Supply Chain einstieg, wo ich mich auf Hightech- und Medizinprodukte konzentrierte. Von Anfang an war ich in der internationalen Logistik tätig und befasste mich hauptsächlich mit dringenden oder hochwertigen Produkten. Eine Zeit lang entwickelte ich im Solutions-Team spezifische Lieferkettenlösungen für Kunden und arbeitete als Betriebsleiter. Im Laufe der Jahre sammelte ich Erfahrung in der Überwachung und Steuerung der Finanzen eines Unternehmens, von Qualität, Transport und Betrieb. Nach gut 18 Jahren bei FedEx kam ich 2013 als Business Development Director zu Movianto. Mein Sitz war in den Niederlanden, aber die Rolle europäisch.
Wie kam es zu dieser internationalen Ausrichtung?
Patrick Verkuijlen: Die Niederlande sind sehr stark im Import und Export. Und sie sind ein guter Standort, um vom Wachstum im gesamten Benelux-Raum zu profitieren. Als ich bei Movianto anfing, war es deshalb mein Ziel, von den Niederlanden aus vor allem den internationalen Service zu entwickeln. Gemeinsam mit meinem Team habe ich unseren internationalen Kundenstamm erfolgreich erweitert und das Geschäft in den Niederlanden von einem hauptsächlich nationalen in ein vor allem internationales Geschäft umgewandelt. Danach hatte ich die Möglichkeit, in die kaufmännische Leitung zu wechseln, und nach der Übernahme durch Walden wurde ich gebeten, Geschäftsführer für die Niederlande und Belgien zu werden. In dieser Position konnte ich einige der Methoden, die sich in den Niederlanden bewährt hatten, auf Belgien übertragen. Dadurch hat sich die bereits enge Zusammenarbeit zwischen den Landesorganisationen noch intensiviert.
Was hat Sie dazu motiviert, eine Karriere in der Pharma-/Gesundheitslogistik anzustreben?
Patrick Verkuijlen: Ich finde es sowohl herausfordernd als auch erfüllend. Movianto widmet sich dem Gesundheitswesen und konzentriert sich auf Pharma, Biotechnologie, Medizinprodukte und Diagnostik. In der Benelux-Region konzentrieren wir uns insbesondere auf dringende und hochwertige Produkte, die das hohe Qualitätsniveau erfordern, das wir bieten. Die Möglichkeit, mit solch kritischen und wertvollen Produkten zu arbeiten, war für mich ein wichtiger Motivationsfaktor. Und die Tatsache, dass wir am Ende der Kette einen so großen Einfluss auf die Gesundheit der Patienten haben, ist nach wie vor ein äußerst lohnender Aspekt meiner täglichen Arbeit.
Gibt es etwas, von dem Sie sich wünschen, Sie hätten es früher in Ihrer Karriere gewusst?
Patrick Verkuijlen: Zum einen hätte ich viel früher im Gesundheitswesen arbeiten sollen, wenn ich gewusst hätte, wie erfüllend es ist.
Und wenn ich gewusst hätte, wie effektiv ein One-Stop-Shop-Geschäftsmodell ist hätte ich mich viel früher für solche integrierten Lösungen eingesetzt. Denn alle profitieren davon: Unsere eigenen Mitarbeiter in unserer Organisation profitieren von mehr Möglichkeiten und mehr beruflicher Mobilität, und unsere Kunden profitieren von weniger Kontaktpunkten, mehr Transparenz in ihrer Lieferkette und mehr Sicherheit. Es ist wirklich ein Win-win-Szenario.
Welche einzigartigen Dienstleistungen bietet Movianto Benelux, die Sie von der Konkurrenz abheben?
Patrick Verkuijlen: Movianto Benelux ist einer der wenigen Logistikdienstleister, die einen vollständigen Order-to-Cash-Service mit ISAE-Akkreditierung anbieten, einschließlich E-Invoicing und E-Ordering auf internationaler Ebene. Diese Dienstleistungen werden durch robuste Transparenz-Tools für Kunden wie Walden View unterstützt, die ihnen die vollständige Kontrolle über ihre Lieferketten und volle Autonomie über ihre Daten ermöglichen.
Und natürlich ist alles zu 100 % auf das Gesundheitswesen ausgerichtet und temperaturkontrolliert; wir verwalten alle Temperaturzonen von -80 °C bis +15 bis +25 °C und alles dazwischen.
Können Sie Beispiele dafür nennen, wie Ihre Kunden von diesen Dienstleistungen profitiert haben?
Patrick Verkuijlen: Ein gutes Beispiel: E-Invoicing und E-Ordering werden aufgrund der bevorstehenden EU-Vorschriften bald für den internationalen Order-to-Cash-Prozess verpflichtend sein. Wir sind dieser Entwicklung bereits voraus, haben sie in vielen Ländern umgesetzt und bieten eine ISAE-Akkreditierung (SOC-Compliance) an. Das gibt sowohl europäischen als auch US-amerikanischen Pharmaunternehmen die Sicherheit, ihre Geschäftstätigkeit an uns auszulagern, da sie wissen, dass ihre Abläufe konform und sicher sind und regelmäßig geprüft werden. Weil wir unseren Kunden Sicherheit geben können, haben wir einen Kundenstamm, der uns vertraut und regelmäßig unseren Rat einholt. Eine weitere Win-win-Situation.
Wie arbeiten Sie mit anderen Movianto-Länderorganisationen zusammen?
Patrick Verkuijlen: Wir arbeiten sehr eng mit der DACH-Region zusammen, wo viele unserer Biotech-Kunden in der Schweiz tätig sind. Eine ähnliche Beziehung haben wir zu Spanien. Außerdem arbeiten wir mit Eurotranspharma bei Direktlieferungen nach Frankreich und Deutschland zusammen. Und natürlich tauschen wir auf europäischer Ebene häufig Informationen über internationale Kunden aus und arbeiten mit dem zentralen europäischen Vertriebsteam zusammen.
F: Wie sehen Sie die Gesundheitsbranche in den Benelux-Ländern und die Auswirkungen auf unser Geschäft als Logistiker?
Patrick Verkuijlen: In den Niederlanden gibt es im Gesundheitswesen viele Import- und Exportaktivitäten, wobei der lokale Pharmamarkt hauptsächlich von Großhändlern bestimmt wird. Der Kundenstamm für den Inlandsmarkt ist relativ klein im Vergleich zu Belgien, wo das nationale Geschäft etwa fünfmal größer ist. Daher sind wir in den Niederlanden gezwungen, vor allem international zu wachsen. In Belgien machen inländische Dienstleistungen einen größeren Teil des Marktes aus und es besteht ein größerer Bedarf an Direkttransporten zu Krankenhäusern und Apotheken, aber auch der inländische Wettbewerb ist härter. Wir entwickeln Belgien derzeit so weiter, dass wir weiterhin alle lokalen Lieferanforderungen unserer inländischen Kunden erfüllen, aber gleichzeitig auch internationale Wachstumschancen wahrnehmen können.
F: Welche aktuellen Trends gibt es in der Pharmalogistikbranche in den Benelux-Ländern?
Patrick Verkuijlen: Wir beobachten viele Trends, zum Beispiel werden die EU-Vorschriften für die elektronische Rechnungsstellung und die elektronische Auftragserteilung immer dringlicher und betreffen immer mehr Länder. Es gibt mehr Möglichkeiten für Biotechnologie und personalisierte Medizin, da die Finanzierung für Biotechnologie wieder anläuft. Dies führt auch zu verstärkter Forschung und Entwicklung im Bereich der Medizin, die auf Gewichtsverlust abzielt, und es gibt auch eine Menge Entwicklung in der DNA-Genforschung, mit mehr aufstrebenden Unternehmen.
Insgesamt ist Benelux eine zentrale Region in Europa mit vielen regulatorischen Vorteilen für Biotech- und Startup-Pharmaunternehmen. Der Markt bewegt sich immer mehr in Richtung digitale Transformation. Hier arbeiten wir daran, Kunden jeder Größe die Logistiklösungen zu bieten, die sie benötigen.